Wulff: Tunesien demokratisches Vorbild in arabischer Welt
KNA 08.12.2015
Bonn (KNA) Der frühere Bundespräsident Christian Wulff glaubt, dass Tunesien zum demokratischen Vorbild in der arabischen Welt werden kann. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass die Demokratie den Tunesiern wirtschaftliche und soziale Vorteile bringe, sagte Wulff am Dienstag der Deutschen Welle. Der CDU-Politiker warnte im deutschen Auslandssender auch vor dem Risiko eines Scheiterns der tunesischen Demokratie: "Wenn das hier schief geht, ist es gar nicht auszudenken, was das dann für ein Rückschlag wäre im Arabischen Frühling."
Wulff wirbt derzeit als Vorstandsmitglied des Euro-Mediterran-Arabischen Ländervereins (EMA) für Investitionen in Tunesien. Der ehemalige Bundespräsident lobte die Entwicklung von Gewerkschaf-ten und Arbeitgeberverbänden, die zusammen mit Menschenrechtsliga und Rechtsanwaltskammer als Nationales Dialogquartett in diesem Jahr den Friedensnobelpreis gewonnen hatten.
Zugleich räumte der Ex-Bundespräsident ein, es müsse "noch einiges gemacht werden, um die Infrastruktur zu verbessern, das Bildungswesen und die Chancen für junge Menschen und Frauen zu verbessern, und die Regionen zu entwickeln". Verteidigungspolitisch erhoffe sich Tunesien von Deutschland Unterstützung bei der Sicherung der Landesgrenze zu Libyen, sagte Wulff nach einem Gespräch mit Staatspräsident Béji Caïd Essebsi.
(KNA - plmks-89-00159)
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