Zerstörung von christlichen Slums in Pakistan vor Gericht
KNA 17.12.2015
Bangkok (KNA) Die katholische Kirche in Pakistan protestiert gegen eine geplante Zerstörung christ-licher Slums. Die Maßnahme, die 41 Armenviertel in verschiedenen Zonen in Islamabad betrifft, sei "herabsetzend, verfassungswidrig und ungerechtfertigt", sagte ein Geistlicher der christlichen Min-derheit in Islamabad dem asiatischen katholischen Pressedienst Ucanews (Donnerstag). Der Streit liegt derzeit vor dem Obersten Gerichtshof.
Medienberichten zufolge begründet die Stadtentwicklungsbehörde den Plan unter anderem dem Schutz der "Schönheit des Islam". Zudem handele es sich um öffentlichen Grund, der "von der christ-lichen Gemeinschaft besetzt" sei.
Zwar habe jeder Bürger ein Recht auf Unterkunft; aber es sei "auch eine Tatsache, dass Islamabad nicht jeden Migranten aus dem ganzen Land aufnehmen kann". Das Oberste Gericht hatte von der Behörde eine Stellungnahme verlangt; diese liegt dem arabischen Sender Al-Dschasira vor.
Der frühere Parlamentsabgeordnete und Christ Julius Salik kündigte laut Ucanews Strafanzeige für den Fall an, dass die Regierung sich nicht von der Äußerung der Planungsbehörde distanziere. Es handele sich um eine "Demütigung von Minderheiten". Bereits im Juli ließen die Behörden laut Al-Dschasira ein Armenviertel mit rund 100 Häusern planie-ren; angeblich lebten dort afghanische Milizen. Aktivisten zufolge waren die Bewohner Arbeiter und Kleinhändler. Christen machen etwa zwei Prozent der Bevölkerung in Pakistan aus. Angriffe auf Christen und christliche Einrichtungen sind keine Seltenheit.(KNA - plmlr-89-00068)
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