Twal: Zukunft des Nahen Ostens hängt von Lösung für Syrien ab
KNA 15.12.2015
Jerusalem (KNA) Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, zeigt sich besorgt über die Lage im Nahen Osten. "Unser geliebtes Heiliges Land ist erneut im Teufelskreis blutiger Gewalt ge-fangen", sagte das Oberhaupt der lateinischen Katholiken im Heiligen Land am Mittwoch bei seiner traditionellen Weihnachtspressekonferenz vor Medienvertretern in Jerusalem. Der "Dritte Weltkrieg in Teilen", von dem Papst Franziskus wiederholt gesprochen habe, entfalte sich "vor unseren Augen in unserer Region", so Twal.
Die Situation im Heiligen Land sei ein Spiegel einer bisher ungekannten terroristischen Bedrohung der Welt. Wörtlich sagte Twal: "Eine tödliche Ideologie auf der Basis von religiösem Fundamentalis-mus und Starrsinn verbreitet Terror und Barbarei unter unschuldigen Menschen." Als Kern der ge-genwärtigen Krise bezeichnete der Jordanier den Syrien-Krieg. Die Zukunft des gesamten Nahen Ostens hänge von der Lösung dieses Konflikts ab.
Twal kritisierte eine "Absurdität und Doppelzüngigkeit" internationaler Kräfte. Diese sprächen einer-seits von Dialog, Gerechtigkeit und Frieden, andererseits lieferten sie Waffen an Kriegsparteien. Eine militärische Lösung der Konflikte lehnte der Patriarch grundsätzlich ab. Es gelte vielmehr, Armut und Ungerechtigkeit als Nährgrund des Terrorismus zu bekämpfen und eine Erziehung zu Toleranz und Akzeptanz des jeweils anderen zu fördern.Mit Blick auf den israelisch-palästinensischen Konflikt forderte Twal die politische Führung beider Seiten zu mutigerem Handeln und zum Respekt internationaler Resolutionen auf. Beide Völker seien des Konflikts müde und sehnten sich nach Frieden.(KNA - plmlq-89-00056)
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