Mazyek: Muslime stärker bei Extremismus-Prävention beteiligen
KNA 30.12.2015
Baden-Baden (KNA) Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, hat eine stärkere Beteiligung von Muslimen und Moscheegemeinden bei der Präventionsarbeit gegen islamistischen Extremismus gefordert. Derzeit würden die Muslime als "wichtigste" Akteure zu oft außen vorgelassen oder ignoriert, kritisierte Mazyek am Mittwoch im Südwestrundfunk (SWR) in Baden-Baden. Da-bei habe sich gezeigt, dass "immer dann, wenn Muslime mit dabei sind, die Prävention wirkungsvoller ist".
Eindringlich warnte er, vor dem Hintergrund islamistischer Anschläge Muslime in Deutschland unter Generalverdacht zu stellen. Die wenigen hundert Salafisten in der Bundesrepublik seien "eine verschwindend kleine Zahl". Zugleich nehme die Öffentlichkeit nicht genügend wahr, wie aktiv Muslime und Moscheegemeinden in der Flüchtlingshilfe seien. Dazu gehörten die Organisation von Sprach-kursen, die Aufnahme von Flüchtlingen oder medizinische Betreuung.
Als Schlüsselfaktor für eine gelingende Integration bezeichnete Mazyek das Lernen der deutschen Sprache. CSU-Vorschläge nach einer Integrationspflicht lehnte der Zentralratsvorsitzende ab. Es brauche keine neuen gesetzlichen Regeln, sondern eine gute Vernetzung der bestehenden Angebote und Möglichkeiten.
(KNA - plmnk-89-00013)
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