Muslime: Pläne für Religionsunterricht sind nicht gescheitert
Dortmund (KNA) Die muslimischen Verbände betrachten die Pläne für einen islamischen Religionsunterricht in Nordrhein-Westfalen als nicht gescheitert. Der Sprecher des Koordinierungsrates der Muslime (KRM), Ayyub Axel Köhler, sagte der „Westfälischen Rundschau“ (Mittwoch) in Dortmund: „Ich bin optimistisch, dass das noch in dieser Legislaturperiode klappt.“
Zwar fehle die Voraussetzung, dass die im KRM zusammengeschlossenen Verbände als staatliche Religionsgemeinschaft anerkannt seien. Köhler verwies aber auf ein Votum der Islamkonferenz, nach Übergangslösungen für den islamischen Religionsunterricht zu suchen. „Und genau darum geht es auch jetzt mit der NRW-Landesregierung“, so der KRM-Sprecher und Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD).
Die nordrhein-westfälische Landesregierung wollte bis 2010 islamischen Religionsunterricht als ordentliches Schulfach in deutscher Sprache einführen. Das Grundgesetz verlangt als Voraussetzung für einen Bekenntnisunterricht in Eigenverantwortung einer Religionsgemeinschaft, dass diese staatlich anerkannt ist. Hauptproblem für die Anerkennung ist, dass die islamischen Verbände keine Mitgliederlisten wie die Kirchen führen. Zudem können sich die verschiedenen Gemeinschaften nicht auf Lehrinhalte einigen. Derzeit wird an etwa 120 nordrhein-westfälischen Schulen Islamkunde in deutscher Sprache unterrichtet. Im KRM sind neben dem ZMD die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religionen (DITIB), der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland (IR) und der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) vertreten. (KNA - ktkqlr-BD-1240.02YU-1)
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