"Wer das Recht auf Religionsfreiheit ablehnt, kann kein wirklicher Partner im interreligiösen Dialog sein"
Berlin, 18.11.2009 (KAP) Der Kasseler katholische Theologe Helmuth Rolfes hat vor "multireligiöser Schummelei" gewarnt. "Wer das Recht auf Religionsfreiheit ablehnt, kann kein wirklicher Partner im interreligiösen Dialog sein", sagte Rolfes beim jährlichen Willehad-Empfang des Katholischen Büros Bremen. Gleichzeitig betonte Rolfes die Bedeutung der Religionsfreiheit und des Gesprächs zwischen den Religionen für ein friedliches Miteinander in der Gesellschaft und zwischen den Staaten.
Von einer abnehmenden Bedeutung der Religion kann nach Einschätzung von Rolfes keine Rede sein, weder in Europa noch weltweit. Laut Ergebnissen des Religionsmonitors 2008 der "Bertelsmann"-Stiftung seien etwa 70 Prozent der deutschen Bürger religiös, jeder Fünfte sogar hochreligiös. Daher sei der Dialog zwischen den Religionen "aus sozialen und politischen Gründen zwingend notwendig, denn er dient der Verständigung nach innen und außen". So lange Menschen ernsthaft miteinander reden und sich gegenseitig zu verstehen suchen, so lange würden sie nicht gewaltsam aufeinander losgehen, sagte Rolfes.
Durch das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) verfüge die katholische Kirche über einen bis heute aktuellen "verlässlichen Kompass" für den interreligiösen Dialog. "Das Recht auf religiöse Selbstbestimmung kommt allen Menschen ohne Ausnahme und Unterschied zu", fasste Rolfes die Grundüberzeugung des Konzils zusammen.
Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen, ein Sozialdemokrat, erklärte, Integration sei "nicht Anpassung, nicht die Aufgabe von Verschiedenheiten, sondern die Anerkennung des Anderen in seinem Anderssein, das gemeinsame Suchen und ein gegenseitiges sich Respektieren". Er dankte den Bremer Katholiken für ihr gesellschaftliches Engagement und ihren Einsatz für das interreligiöse Gespräch.
Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.