Eine christliche Kirche für Tarsus (Südtürkei)
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Vizekonsul Orçun Başaran; Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst, Generalkonsul Ilhan Saygili (v. li.)
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Antrittsbesuch des türkischen Generalkonsuls bei Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst
LIMBURG. Am Mittwoch, dem 3. Februar, hat der Bischof von Limburg, Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst, den Generalkonsul der Republik Türkei, Ilhan Saygili, zu einem Antrittsbesuch in Limburg empfangen. Begleitet wurde der Generalkonsul von seinem Attachee für Religion, Seracettin Baytar, von Vizekonsul Orçun Başaran und dem Landesbeauftragten für interreligiöse Zusammenarbeit in Hessen Selçuk Doğruer. Generalkonsul Saygili vertritt die etwa 300.000 Muslime in Hessen.
Im Gespräch tauschten sich Bischof und Generalkonsul über die Möglichkeiten des islamischen Religionsunterrichts an deutschen Schulen aus. Bischof Tebartz-van Elst unterstrich die befürwortende Haltung der deutschen Bischöfe zum islamischen Religionsunterricht. Was den beiden großen christlichen Konfessionen gesetzlich ermöglicht werde, solle auch für die Muslime in Deutschland weiter auf den Weg gebracht werden. „Das profilierte Zeugnis praktizierten Glaubens kann nicht durch Religionskunde ersetzt werden“, so der Bischof.
Intensiv besprachen sie die Situation der Christen in der Türkei. Als säkularem Staat müsse es der Türkei auf dem Weg der Annäherung an die EU auch darum gehen, Hindernisse und Hürden für die Christen in der Türkei auszuräumen. Beide waren sich darin einig, dass religiöse Toleranz in gleichem Maße auch für die Christen gelten müsse. Deutlich vertrat Bischof Tebartz-van Elst das Anliegen der deutschen Bischöfe, die Pauluskirche in Tarsus wieder herzustellen. Die Ermöglichung dieses Projekts wäre Beweis und Zeichen des vielbeschworenen guten Willens. „Tarsus hat als Heimatort des Paulus für die Christen weltweit eine herausgehobene Bedeutung. Die Wiedererrichtung der christlichen Kirche dort wäre ein Zeichen von großer Bedeutung und wird sicher darüber hinaus in Deutschland mehr Toleranz und Verständnis für den Bau von Moscheen wecken.“, sagte Bischof Tebartz-van Elst.
Bereits zum Auftakt des Paulusjahres 2008/2009 hatte eine Delegation der Deutschen Bischofskonferenz Tarsus besucht und sich bei den türkischen Behörden für ein Vorankommen in dieser Sache eingesetzt. Besonders der Erzbischof von Köln, Joachim Kardinal Meisner, hatte sich immer wieder dieses Anliegen zu eigen gemacht.
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