Thierse: Religionsfreier Staat vertritt säkularen Humanismus
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Vizepräsident des Deutschen Bundestags, Wolfgang Thierse
Foto: © homepage.thierse.de
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KNA 8.12.2010
Berlin (KNA) Der Vizepräsident des Deutschen Bundestags, Wolfgang Thierse, hat der Forderung nach einem „religionsdistanziertem Staat“ widersprochen. Es sei falsch zu glauben, dass nur ein solcher Staat keine Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaft bevorzuge, erklärte Thierse in einem Beitrag der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Samstag).
Wenn der Staat zu einem religionsfreien Raum gemacht oder gar auf einen säkularistischen Glauben verpflichtet werden solle, ergreife er damit Partei für einen „säkularen Humanismus“. Das aber stelle den Grundgedanken der weltanschaulichen Neutralität des Staates auf den Kopf.
Mit Blick auf eine gewachsene Bedeutung des Islam einerseits und den sinkenden Mitgliederzahlen der Kirchen sowie der Zunahme konfessionslose Bürger andererseits, sei nicht „weniger Kirche“ das Gebot der Stunde. Vielmehr müssten mehr Partner in die Zusammenarbeit mit dem Staat einbezogen werden, forderte Thierse.
(KNA - lklmko-BD-1425.53NI-1)
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