De Maiziere: Muslimischer Glaube ist kein Integrationshindernis
Berlin (KNA) Integrationsprobleme von Migranten haben laut Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) nicht in erster Linie mit Religion oder gar dem muslimischen Glauben zu tun. „Es gibt keinen Eins-zu-Eins-Zusammenhang zwischen Integrationsverweigerung und Religionszugehörigkeit“, sagte de Maiziere bei der Vorstellung eines „Bundesweiten Integrationsprogramms“ der Bundesregierung am Mittwoch in Berlin. Das Kabinett beschloss das Paket am Dienstag. Es enthält Empfehlungen zur Integrationsförderung in Bund, Ländern und Kommunen. Schwerpunkte sind Förderung der Deutschkenntnisse, Stärkung der Bildungschancen sowie der gesellschaftlichen Teilhabe von Migranten.
Der CDU-Politiker reagierte auch auf die laufende Debatte über die Thesen des Buchautors und Bundesbankvorstands Thilo Sarrazin (SPD): „Die Aufgabe der Öffentlichkeit ist es, Wunden und Schwachstellen zu benennen, Politiker aber müssen Lösungen präsentieren und Wunden heilen.“ De Maiziere räumte erhebliche Versäumnisse der Politik beim Umgang mit Zuwanderung in den vergangenen 20 Jahren ein. „Wir präsentieren heute keine Erfolgsbilanz“, so der Minister. De Maiziere verwies zugleich auf einen Nachholbedarf in der Zivilgesellschaft, sich mit den Integrationsproblemen zu beschäftigen. „Es gibt auch Versäumnisse bei den Kirchen, Gewerkschaften, Verbänden bis hin zu den Familien“, kritisierte der Unionspolitiker.
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