Schick: Gemeinsam für Religionsfreiheit eintreten
Berlin 08.10.2010 (KNA)
Der Bamberger katholische Erzbischof Ludwig Schick hat mehr Zusammenarbeit im Einsatz für die Religionsfreiheit gefordert. Kirchen, Religionsgemeinschaften, Zivilgesellschaft und Regierungen könnten die weltweit anhaltende religiöse Verfolgung nur im Miteinander überwinden, sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstag in Berlin. Schick bezeichnete die Religionsfreiheit als „einen zentralen Baustein der Menschenrechte“.
Im Rahmen einer Fachtagung des katholischen Missionswerks missio zur Situation der Christen in Indien traf Schick auch Bundestagsabgeordnete. Schick mahnte die Regierungen, sie seien für die Wahrung der Menschenrechte in ihren Staaten verantwortlich. Dabei dürfe es „keine Einschränkungen und Ausflüchte“ geben. Der Erzbischof beklagte eine zunehmende Verfolgung von Christen weltweit; dazu komme es vor allem in islamisch geprägten Ländern. Zugleich betonte er, es sei falsch, wenn sich die politischen und gesellschaftlichen Kräfte in Deutschland nur mit der Diskriminierung von Angehörigen einer bestimmten Religionsgemeinschaft befassten.
Allerdings müsse man auch zur Kenntnis nehmen, dass bei religiöser Verfolgung nach wie vor Christen die weltweit größte Gruppe an Opfern bildeten. Der Leiter des indischen Jesuiten-Zentrums für Menschenrechte, Gerechtigkeit und Frieden, Cedric Prakash, rief die internationale Gemeinschaft auf, im Kampf für Humanität und Religionsfreiheit nicht nachzulassen. Er beklagte, in Indien seien Christen und andere religiöse Minderheiten in zunehmendem Maße den Angriffen von gewaltbereiten Hindu-Fundamentalisten ausgesetzt. Die extremistische Splittergruppe propagiere einen reinen Hindu-Staat und erhalte zunehmend politischen Einfluss. So vertrete etwa die Indische Volkspartei, die in mehreren Bundesstaaten die Regierung stelle, das rassistische Gedankengut der Hindu-Fundamentalisten, kritisierte Prakash.
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