Hitzige Debatte über Blasphemiegesetz in Pakistan
KNA 8.12.2010
Manila/Lahore (KNA) In Pakistan hat sich ein Bischof gegen eine Ausweitung des Blasphemiegesetzes zugunsten von Christen ausgesprochen. Eine solche Reform würde zu noch mehr Verfolgung führen, statt Christen zu helfen, zitiert die asiatische Nachrichtenagentur Ucanews (Dienstag) den anglikanischen Bischof von Lahore Alexander John Malik. Der entsprechende Gesetzentwurf sieht vor, auch die „Beleidigung“ des Christentums unter Strafe zu stellen. Ein Gericht in Lahore muss bis Weihnachten entscheiden, ob das Parlament das Recht hat, das Blasphemiegesetz zu ändern.
Die Gegner einer Aufweichung des Gesetzes, das für Beleidigungen des Islam und des Propheten Mohammed die Todesstrafe vorsieht, argumentieren mit dem Koran. Das Parlament sei der Verfassung verpflichtet, und die Verfassung wiederum werde durch den Koran definiert. Der Koran aber könne nicht durch eine Parlamentsentscheidung verändert werden.
Auf den Philippinen forderte unterdessen eine interreligiöse Organisation die Freilassung der wegen Blasphemie zum Tod durch Hängen verurteilten Pakistanerin Asia Bibi. Dies sei eine Mahnung, „dass noch immer Menschen ihres Glaubens wegen verfolgt werden“, heißt es in einer Erklärung des Inter-Faith Dialogue Forum (IFDF) Metro Manila, die am Dienstag auf der Webseite der katholischen Bischofskonferenz der Philippinen veröffentlicht wurde.
(KNA -lklmkr-BD-1132.26SO-1)
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