Vatikan und Muslime plädieren für religiöse Gleichberechtigung
Vatikanstadt (KNA) Hohe Vertreter des Vatikan und des Islam haben gemeinsam zum Kampf gegen religiöse Diskriminierung aufgerufen. Gerechte Gesetze müssten eine grundsätzliche Gleichheit der Glaubensgemeinschaften garantieren, erklärten der Päpstliche Rat für den interreligiösen Dialog und ein Komitee der Kairoer Al-Azhar-Universität nach einem Treffen in Kairo. Auch in Schulen, Kirchen und Moscheen gelte es, eine Kultur des Respekts und einen „Geist der Brüderlichkeit“ zu fördern, heißt es im Schlussdokument der Gesprächsrunde, das die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ (Dienstag) dokumentiert. Darin sprechen sich beide Seiten für eine Überprüfung des Bildes von Christentum und Islam im Schulunterricht aus. Es gelte jede Darstellung von Religion zu vermeiden, die „direkt oder indirekt eine gewaltsame Haltung unter den Anhängern der verschiedenen Religionen erregen“ könnte. Weiter verlangen die Vertreter von Vatikan und der Universität Widerstand gegen „Angriffe gegen die Religionen seitens der Medien“ und gegen jegliche Versuche, Spannungen
und Konflikte zwischen den Glaubensgemeinschaften zu schüren.
Die jährliche Dialogkonferenz zwischen dem Vatikan und der als besondere Autorität geltenden Universität fand am 23. und 24. Februar in Kairo statt. Für den Vatikan nahm unter anderen Kardinal Jean-Louis Tauran als Präsident des Dialograts teil. Die islamische Delegation stand unter der Leitung von Scheich Muhammad Abd al-Aziz Wasil. Die nächsten Beratungen finden am 23. und 24. Februar 2011 in Rom statt. (KNA - lkknkm-BD-1227.00UO-1)
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