Theologe Valentin: Islam hat Europa kaum etwas gegeben
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Prof. Dr. Joachim Valentin
Foto: © Bistum Limburg
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KNA 30.10.2010
Frankfurt (KNA) Der katholische Theologe Joachim Valentin sieht keinen wesentlichen Beitrag des Islam zur Kultur Europas. In der islamischen Tradition lasse sich „kaum etwas finden, was nicht durch Juden und Christen bereits in die europäische Kultur eingebracht worden wäre“, schreibt Valentin am Freitag in einem Leserbrief an die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ).
„Im Gegenteil: Weder das Gebot der Nächstenliebe noch die Menschenrechte gelten im Islam universal“, so der Wissenschaftler. Dafür müssten die Muslime zunächst die „absolute Normativität des Korans“ relativieren. Dann ließen sich auch die christlichen und jüdischen Einflüsse erkennen, die den Islam schon während seiner Entstehungszeit mitgeprägt hätten.
Valentin ist Direktor der Frankfurter Begegnungsstätte „Haus am Dom“ des Bistums Limburg. Er nahm dessen Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst gegen Kritik der FAZ in Schutz. Der Bischof hatte die Aussage von Bundespräsident Christian Wulff, der Islam gehöre zu Deutschland, als „in ihrer Intention missverständlich“ bewertet. Die „Werte und Traditionen unserer Kirche“ gehörten keineswegs nur noch der Vergangenheit an. Valentin betonte, diese Position habe nichts mit Islamophobie zu tun. Vielmehr setze sich gerade die katholische Kirche immer wieder für die freie Religionsausübung von Muslimen ein und fördere den Dialog mit ihnen.
(KNA - lklkmt-BD-1017.53EA-1)
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