Uni: Land unterstützt Aufbau von Islam-Zentrum in Münster
Münster 08.10.2010 (KNA) In die Pläne für eine staatliche Ausbildung von Imamen und islamischen Religionslehrern kommt bundesweit Bewegung. Die NRW-Landesregierung unterstützt die Pläne der Universität Münster, ein Standort für ein Islam-Zentrum zu werden. NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) habe der Hochschule die Zusage gegeben, dass sie allein als möglicher Standort in NRW unterstützt werde, teilte die Uni am Donnerstag in Münster mit. Sie habe außerdem eine Unterstützung in Höhe von bis zu 500.000 Euro pro Jahr in Aussicht gestellt. Voraussetzung sei, dass
auch Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) die Westfälische-Wilhelms-Universität (WWU) finanziell unterstützen werde.
Der Wissenschaftsrat hatte Anfang 2010 eine staatliche Ausbildung von Imamen und islamischen Religionslehrern gefordert; nach seinen Vorstellungen sollen zunächst an zwei bis drei Unis bundesweit
bekenntnisgebundene Islamstudien entstehen. Schavan hatte sich dem Plädoyer angeschlossen und die Bildung eines Studiengangs für islamische Theologie bis Ende 2010 in Aussicht gestellt. In dieser Woche war bekanntgeworden, dass der bundesweit erste Fachbereich für Islam im Wintersemester 2011/12 in Tübingen seine Arbeit aufnehmen soll. Auf 320 Studienplätzen können dann Imame, Religionslehrer und Sozialarbeiter ausgebildet werden. Im Endausbau sind dafür sechs Professuren
geplant. Die Münsteraner Universitätspräsidentin Ursula Nelles begrüsste das Votum Schulzes. Die WWU biete beste Voraussetzungen für die Etablierung eines Islam-Zentrums. Bereits jetzt würden am Centrum für Religiöse Studien (CRS) islamische Religionslehrer ausgebildet. Weiter verfüge die
Hochschule über eines der größten islamwissenschaftlichen Institute Deutschlands sowie mit den Fachbereichen Katholische und Evangelische Theologie, dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“ und anderen Fächern gute Möglichkeiten für einen wissenschaftlichen Austausch.
(KNA - lklkkr-BD-1656.02KE-1)
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