Islamexperte Vöcking: Islamverbände arbeiten gegen Integration
Islamexperte Vöcking: Islamverbände arbeiten gegen Integration
Köln (KNA) 12.10.2010
Aus Sicht des katholischen Islamexperten Hans Vöcking behindern islamische Organisationen in Deutschland die Integration von Muslimen. „Die islamischen Verbände wollen einen streng konservativen Islam in Deutschland etablieren, der zur Abgrenzung von der Mehrheitsgesellschaft führt“, sagte Vöcking am Dienstag in Köln der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Als Beispiele unter anderen nannte er die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs, die den Islamrat dominiert, und die Islamische Gemeinschaft in Deutschland, die dem Zentralrat der Muslime in Deutschland angehört und laut Verfassungsschutz als Arm der radikalen Muslimbruderschaft fungiert.
Mit einer „Salami-Taktik“ wie etwa Klagen muslimischer Lehrerinnen für das Recht auf ein Kopftuch wollten die Verbände testen, wie weit sie innerhalb des deutschen Rechtssystems gehen könnten,so Vöcking.
Einen Sonderfall sieht der Experte im türkisch-islamischen Dachverband DITIB. Dieser werde von der Regierung in Ankara gesteuert und diene ihr dazu, Einfluss auf das Leben in Deutschland auszuüben. „Die Türkei will verhindern, dass die hiesigen Türken sich wirklich mit der deutschen Gesellschaft identifizieren. Sie sollen sich weiter als Türken fühlen.“
Vöcking plädierte dafür, dass die Bundesregierung ihre Dialogbemühungen stärker auf die nicht organisierten Muslime konzentriert. Hier fänden sich viele Denker und Akteure, die für einen offenen Islam in einer modernen und pluralistischen Gesellschaft einträten. Die islamischen Verbände sind größtenteils in der Deutschen Islam Konferenz vertreten und repräsentieren laut Schätzungen weniger als ein Fünftel der Muslime in Deutschland. (KNA - lklklm-BD-1151.35CA-1)
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