Vatikan: Koranverbrennung wäre „abscheuliche Geste“
Vatikanstadt (KNA) Der Vatikan hat die angekündigte Koranverbrennung am Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001 durch eine fundamentalistische christliche Splittergruppe in den USA verurteilt. Die beklagenswerten Gewaltakte des 11. September rechtfertigten nicht eine „abscheuliche und schwerwiegende Geste gegen ein Buch, das einer religiösen Gemeinschaft heilig ist“, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung des Päpstlichen Rats für den interreligiösen Dialog.
Jede Religion habe das Recht auf Respektierung und Schutz ihrer heiligen Bücher, ihrer Stätten und Gottesdienste sowie ihrer Symbole, hebt der Vatikan-Rat hervor. Die Würde jedes Menschen, der Anhänger dieser Religion ist, sowie auch seine Freiheit in religiösen Fragen müssten respektiert werden. Im Gedenken an die Terroranschläge des 11. September gelte es vor allem, den Betroffenen Solidarität zu bekunden und tiefes Mitgefühl auszudrücken, heißt es in dem Kommunique weiter. Zugleich sei jeder religiöse Führer sowie jeder Einzelne aufgerufen, die scharfe Verurteilung aller Formen von Gewalt zu erneuern. Der Päpstliche Rat verweist auf entsprechende Aussagen von Johannes Paul II. (1978-2005) und Benedikt XVI. Die rund 50 Mitglieder des „Dove World Outreach Center“ in Gainesville im US-Bundesstaat Florida haben für Samstag angekündigt, demonstrativ Exemplare des Korans zu verbrennen. Die Ankündigung rief weltweit scharfe Proteste hervor.
(KNA - lkktks-BD-1404.19EA-1)
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