Islamistischer Politiker in Bangladesch zum Tod verurteilt
KNA 17.07.2013
Dhaka (KNA) Ein führender islamistischer Politiker in Bangladesch ist wegen Kriegsverbrechen während der Trennung seines Landes von Pakistan 1971 zum Tod verurteilt worden. Laut einem Bericht des bangladeschischen Nachrichtenportals "bdnews24.com" befand ein internationales Sondertribunal den 66-jährigen Generalsekretär der Partei Jamaate-Islami, Ali Ahsan Mohammad Mujaheed, am Mittwoch in Dhaka unter anderem der "Auslöschung von Intellektuellen" sowie der Folter und des Mordes an Hindus für schuldig. Er soll durch den Strang hingerichtet werden.
Mujaheed nannte die Entscheidung nach der Urteilsverkündung ein "krasses Unrecht". Er sei wegen seiner islamischen Bewegung verurteilt worden. Bereits am Montag war der 90-jährige geistliche Führer von Jamaate-Islami, Ghulam Azam, zu 90 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Dagegen protestierten am Dienstag Tausende in der Hauptstadt; bei Zusammenstößen kamen mindestens zwei Menschen ums Leben.
Das Sondergericht war 2010 auf Betreiben von Ministerpräsidentin Sheikh Hasina eingesetzt worden, um Vergehen angeblicher Kollaborateure der pakistanischen Armee im Unabhängigkeitskrieg 1971 aufzuklären. Bei Protesten gegen die Urteile des Tribunals starben seit Januar in Bangladesch mehr als 100 Menschen. Auch die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch erhob Bedenken gegen die Arbeitsweise des Gerichts.
(KNA - nkrlr-89-00087)
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