Erneut Streit um Rindfleischimporte in Indonesien
KNA 18.07.2013
Jakarta (KNA) Die indonesische Regierung erhöht wegen der hohen Rindfleisch-Nachfrage während des islamischen Fastenmonats Ramadan die Importquote. Damit sollten Preissteigerungen vermieden werden, zitiert die Tageszeitung "Jakarta Globe" (Donnerstag) Wirtschaftsminister Hatta Rajasa. Über die Mengen mache er jedoch keine Angaben. Für den Fastenmonat Ramadan waren bereits 3.000 Extratonnen Rindfleisch bestellt worden.
Preise für Nahrungsmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs sind in Indonesien ein dreiviertel Jahr vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen ein sensibles Thema. Kurz vor dem Ramadan hatte bereits eine Subventionskürzung für Treibstoff zu Preissteigerungen bei Lebensmitteln geführt. 2012 kam es wegen des Preisanstiegs für Rindfleisch während des Fastenmonats zu Unmut in der Bevölkerung. Wegen Versorgungsengpässen hatte sich der Preis pro Kilo Rindfleisch von umgerechnet drei auf sechs Euro verdoppelt.
In diesem Jahr sorgte ein Korruptionsskandal bei den staatlichen Rindfleischimporten für Ärger. Darin waren auch Spitzenpolitiker der islamischen Wohlfahrts- und Gerechtigkeitspartei (PKS) verwickelt. Die PKS mit Verbindungen zur ägyptischen Muslimbruderschaft ist Teil der Regierungskoalition von Staatspräsident Susilo Bambang Yudhoyono.
(KNA - nkrls-89-00087)
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