Mehr islamische Kinderehen in Malaysia
KNA 07.10.2013
Kuala Lumpur (KNA) Im mehrheitlich islamischen Malaysia steigt die Zahl von Kinderehen. 2012 seien laut amtlichen Zahlen bei Scharia-Gerichten 1.165 Anträge auf Eheschließung eingegangen, bei denen ein Partner, zumeist die Braut, noch minderjährig war, berichtet die malaysische Tageszeitung "The Star" (Sonntag). Davon hätten die islamischen Gerichte 1.022 genehmigt; das seien über 100 mehr als 2011, das seinerseits einen Höchststand aufgewiesen habe.
Nach malaysischem Recht liegt das Mindestalter für eine Heirat muslimischer Jungen bei 18 und für muslimische Mädchen bei 16 Jahren. Für Ehen mit Partnern unter dem jeweiligen Mindestalter ist eine Genehmigung der Scharia-Gerichte erforderlich. Gemeinsam mit mehr als 100 anderen Staaten hatte Malaysia in der vergangenen Woche einer Resolution des UN-Menschenrechtsrates zur Beendigung von Kinderehen und erzwungenen Ehen zugestimmt.
Frauenrechtlerinnen und die Vereinten Nationen reagierten schockiert auf die Zahlen. Für den Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) in Malaysia warnte Saira Shameem, "zu frühe Ehen und Schwangerschaften" stellten ein Gesundheitsrisiko und gar eine Lebensgefahr für die Mädchen dar.
(KNA - nlkkq-89-00035)
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