Bischof Kukah: Amnestie für Boko Haram sinnvoll
KNA 03.04.2013
Cotonou (KNA) Der katholische Bischof von Sokoto in Nordnigeria, Matthew Hassan Kukah, hält ein Amnestie-Angebot für die islamistische Terrorgruppe Boko Haram für sinnvoll. Vorbild dafür könne das Amnestie-Programm in Südafrika sein, das nach Ende der Apartheid zum Versöhnungsprozess beigetragen habe, sagte Kukah laut der Tageszeitung "The Punch" (Dienstag). Zwar werde eine Amnestie nicht alle Probleme lösen, sie könne jedoch die Möglichkeit schaffen, mit Gesprächen zu beginnen und somit einen neuen Aufbruch bedeuten.
In Nigeria wird seit Wochen über eine mögliche Amnestie diskutiert. Präsident Goodluck Jonathan hatte diese abgelehnt. Seine politischen Gegner sprachen sich für ein solches Programm aus. Kukah, der seit Jahrzehnten als Kritiker der nigerianischen Politik gilt, kritisierte, die Diskussion sei zu einem politischen Spielball geworden. "
Boko Haram" bedeutet soviel wie "Westliche Bildung ist Sünde". Die Gruppe will in Nigeria einen islamischen Gottesstaat errichten. Auf ihr Konto gehen zahlreiche Anschläge, unter anderem auf christliche Kirchen. Nigeria ist mit rund 160 Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste Staat Afrikas. Etwa die Hälfte der Einwohner bekennt sich zum Islam; der Anteil der Christen wird mit 40 bis 48 Prozent angegeben. Der Norden ist fast ausschließlich islamisch, der Süden vorwiegend christlich geprägt.
(KNA - nkokm-89-00055)
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