Imam und Pastor erhalten Hessischen Friedenspreis
KNA 30.10.2013
Wiesbaden (KNA) Imam Muhammad Ashafa und der evangelische Pastor James Wuye aus Nigeria haben den Hessischen Friedenspreis 2013 erhalten. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde ihnen am Mittwoch im Wiesbadener Landtag überreicht. Der Preis würdige die Verdienste von Ashafa und Wuye zur Überwindung des christlich-islamischen Konflikts in dem afrikanischen Land, sagte der Vorsitzende des Kuratoriums Hessischer Friedenspreis, Karl Starzacher. "Die einst selbst Verfeindeten wandelten sich in Männer des Friedens und durchbrachen die Spirale der Gewalt."
Nach Angaben des Kuratoriums gehörte Ashafa bis Anfang der 1990er Jahre einer radikalen islamistischen Organisation an, Wuye kämpfte für eine fundamentalistisch-christliche Miliz. Ashafa habe schließlich die Initiative zur Überwindung des Kreislaufs aus Gewalt und dem damit verbundenen Leid ergriffen.
Ausgebildete Teams des von Ashafa und Wuye gegründeten "Interfaith Mediation Centre" würden immer wieder in Krisengebieten eingesetzt, um dort in Konflikten zu vermitteln. Im Jahr 2002 sei es durch die Initiative von Ashafa und Wuye zu einer Friedenserklärung gekommen, die von mehreren christlichen und muslimischen Vertretern unterstützt worden sei. Diese Erklärung gelte heute noch als "Modellbeispiel für den religiösen Frieden" im Norden von Nigeria.
Der Hessische Friedenspreis wurde erstmals 1994 vergeben. Zu seinen Trägern gehören der Dalai Lama, der Dirigent und Pianist Daniel Barenboim und der frühere UN-Chefwaffeninspekteur im Irak, Hans Blix. Die Auszeichnung wurde vom ehemaligen und inzwischen verstorbenen hessischen Ministerpräsidenten Albert Oswald und von einer von ihm gegründeten und nach ihm benannten Stiftung ins Leben gerufen. Mit der Auszeichnung von Ashafa und Wuye geht der Preis zum ersten Mal in seiner Geschichte an zwei Personen.
(KNA - nlknk-89-00012)
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