Bischofskonferenz fordert Ende der Gewalt in Ägypten
KNA 16.08.2013
Bonn (KNA) Die Deutsche Bischofskonferenz fordert ein Ende der blutigen Auseinandersetzungen in Ägypten. "Mit großer Sorge sehe ich die Eskalation der Gewalt in Ägypten, die die Räumung der Protestlager der Muslimbrüder durch das Militär hervorgerufen und die bereits viele Opfer gefordert hat, darunter auch zahlreiche Christen", sagte der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, am Freitag in Bonn. "Hass und Gewalt weisen keinen Weg aus der politischen Krise und töten jede Hoffnung auf eine friedliche Lösung der Auseinandersetzungen zwischen der Staatsmacht und den Muslimbrüdern", so der Freiburger Erzbischof.
Er zeigte sich entsetzt über die zunehmenden Angriffe gegen Christen sowie die Zerstörungen von über 40 Kirchen und christlichen Einrichtungen im ganzen Land. "Die Muslimbrüder machen die Christen in Ägypten mitverantwortlich für die jüngeren Entwicklungen und die Absetzung von Präsident Mursi - solche Schuldzuweisungen tragen weder zur Versöhnung noch zu dem dringend notwendigen Vertrauen in Ägypten bei", sagte Zollitsch.
"Zusammen mit dem Oberhaupt der koptisch-katholischen Kirche, Patriarch Isaac Ibrahim Sidrak, bitte ich die deutschen Katholiken, sich solidarisch im Gebet mit den Menschen in Ägypten für eine friedliche Zukunft des Landes einzusetzen", so der Erzbischof. Die katholische Kirche in Deutschland unterstütze den Aufruf des koptisch-katholischen Bischofs von Minia, Boutros Kamal Fahim, an die Muslime in Ägypten, zur Einheit und zum Frieden zurückzukehren und sich der gemeinsamen Werte zu erinnern. "Die Gewalt muss ein Ende haben und ist in keiner Weise zu rechtfertigen", unterstrich der Konferenzvorsitzende. "Die christliche Bevölkerung braucht die ihr zustehende Sicherheit, um in Ägypten leben und am Aufbau der Zivilgesellschaft mitwirken zu können. Ich bete für unsere Schwestern und Brüder in Ägypten."
(KNA - nkslq-89-00031)
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