Hessischer Friedenspreis geht an Imam und an Pastor aus Nigeria
KNA 19.09.2013
Wiesbaden (KNA) Der Hessische Friedenspreis 2013 geht an die Gründer des "Interfaith Mediation Centre" in Nigeria, den Imam Muhammad Ashafa (54) und den evangelischen Pastor James Wuye (50). Das gaben der Präsident des Hessischen Landtags, Norbert Kartmann (CDU), der Vorsitzende des Kuratoriums Hessischer Friedenspreis, Karl Starzacher, und der Vorstand der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Harald Müller, am Donnerstag in Wiesbaden bekannt. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung soll Ashafa und Wuye am 30. Oktober überreicht werden.
Müller betonte, 1992 seien die beiden Preisträger noch Feinde gewesen. Ashafa habe einer radikalen islamistischen Organisation angehört, Wuye für eine militante fundamentalistisch-christliche Miliz gekämpft. Ashafa habe schließlich die Initiative zur Überwindung des Kreislaufs aus Gewalt und dem damit verbundenen Leid ergriffen. Beide seien der Überzeugung, dass man die interreligiösen Konflikte in Nigeria friedlich lösen könne und müsse.
Ausgebildete Teams des von Ashafa und Wuye gegründeten "Interfaith Mediation Centre" würden nun immer wieder in Krisengebieten eingesetzt, um dort in Konflikten zu vermitteln. Im Jahr 2002 sei es durch die Initiative von Ashafa und Wuye zu einer Friedenserklärung gekommen, die von mehreren christlichen und muslimischen Vertretern unterstützt worden sei. Diese Erklärung gelte heute noch als Modellbeispiel für den religiösen Frieden im Norden von Nigeria.
Erstmals wurde der Hessische Friedenspreis 1994 vergeben. Zu seinen Trägern gehören der Dalai Lama, der Dirigent und Pianist Daniel Barenboim und der frühere UN-Chefwaffeninspekteur im Irak, Hans Blix. Die Auszeichnung wurde vom ehemaligen und inzwischen verstorbenen hessischen Ministerpräsidenten Albert Oswald und von einer von ihm gegründeten Stiftung ins Leben gerufen. Mit der Auszeichnung von Ashafa und Wuye geht der Preis erstmals in seiner Geschichte an zwei Personen.
(KNA - nktlt-89-00055)
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