Patriarch: Christen sollen Irak nicht verlassen
KNA 27.08.2013
Vatikanstadt (KNA) Der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. Sako fordert die kurdischen Christen im Irak zum Bleiben auf. Sie sollten die von ihren Vätern geerbten Grundstücke und Häuser nicht verkaufen, "um nicht als Ausländer in der Diaspora zu enden", heißt es in einem Schreiben an die Einwohner von 40 christlichen Dörfern in Kurdistan, aus dem der vatikanische Pressedienst Fides (Dienstag) zitiert. Die kurdischen Christen seien "Ureinwohner mit tiefen Wurzeln, die 2.000 Jahre in die Geschichte zurückreichen und nicht ausgerissen werden können", so der Patriarch.
Der irakische Teil des Kurdengebiets gilt nach Angaben von Fides als sicheres Wohngebiet für Christen. Dennoch seien zuletzt viele von ihnen ausgewandert. Nach Auffassung von Beobachtern zeigt diese Entwicklung, dass die Abwanderung der Christen aus dem Irak nicht allein Folge von religiös motivierter Gewalt und Diskriminierung sei. Von einst 1,2 Millionen Christen haben nach Angaben von Caritas International rund 800.000 das Land seit dem Sturz von Saddam Hussein und dem Einmarsch der USA im Jahr 2003 verlassen.
(KNA - nksmr-89-00058)
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