Türkei will orthodoxes Kloster fit für Weltkulturerbe machen
KNA 13.09.2013
Istanbul (KNA) Die türkische Regierung will das orthodoxe Kloster Sümela an der Schwarzmeerküste restaurieren, um die Aufnahme in die UNESCO-Kulturerbeliste zu erreichen. Wie das Kulturministerium am Freitag mitteilte, ist eine Bestandsaufnahme zur Planungsgrundlage bereits abgeschlossen. Das Ministerium erwarte bei der Ausschreibung nun "interdisziplinäre und ganzheitliche Ansätze" zur Planung, Bestandswahrung und Restaurierung des historischen Klosters aus dem 4. Jahrhundert.
Das Kloster Sümela, das für seine spektakuläre Lage in einem steilen Felshang bekannt ist, steht bereits auf der vorläufigen UNESCO-Liste. Das griechisch-orthodoxe Kloster ist seit der Ausweisung der Griechen von der Schwarzmeerküste beim Bevölkerungsaustausch zwischen der Türkei und Griechenland 1923 verlassen.
Seit 2010 darf die orthodoxe Kirche dort mit Genehmigung der türkischen Regierung alljährlich im August einen Gottesdienst feiern, zu dem regelmäßig tausende Gläubige aus den orthodoxen Schwarzmeer-Anrainerländern kommen. Vor drei Jahren zelebrierte der griechisch-orthodoxe Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., den ersten Gottesdienst seit fast neun Jahrzehnten in der Ruine. Die Erlaubnis dazu galt als wichtiges symbolisches Zugeständnis der türkischen Regierung an die Christen.
Das Kloster liegt auf einer Höhe von 1.200 Metern und besteht aus einer Felsenkirche, mehreren Kapellen, den Mönchszellen und einer Bibliothek sowie den Wirtschaftsräumen. Auf dem Klostergelände entspringt eine Quelle, deren Wasser von orthodoxen Pilgern als heilig betrachtet wird.
(KNA - nktln-89-00026)
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