Zentralrat der Muslime warnt vor radikalen Parteien
KNA 17.09.2013
Köln (KNA) Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) fordert die mehr als eine Million stimmberechtigten muslimischen Bürger in Deutschland auf, bei den Bundestagswahlen von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Auch bedingt durch Verunsicherungen durch die Verbrechen der NSU-Terrorzelle und zunehmenden Alltagsrassismus sei die Zahl der enttäuschten oder unentschlossenen muslimischen Wähler überproportional hoch, wie der ZMD am Dienstag in Köln mitteilte. "Dennoch gilt: "Nicht schmollen, wählen gehen!" sagte Generalsekretärin Nurhan Soykan.
Oft seien nur wenige hundert Stimmen wahlentscheidend, so der ZMD. Er warnte zugleich vor dem Erstarken radikaler Parteien. Rechtspopulisten und Neonazis falle nicht mehr ein, als gegen Minderheiten zu hetzen, zu provozieren und einzuschüchtern. "Ziele ihrer Aufmärsche sind meist Asylbewohnerheime, Moscheen und Menschenrechtsorganisationen", sagte Soykan. Viele Familien seien angesichts dieser Provokation stark eingeschüchtert und in ihren elementarsten Grundrechten, etwa die Moschee zu besuchen, eingeschränkt. "Deswegen ist es ein ermutigendes Zeichen, wenn sich alle demokratischen Parteien hinter den betroffenen Minderheiten in Gegendemonstrationen und Kundgebungen gegen diese Pseudo-Parteien stellen", so die ZMD-Generalsekretärin.
(KNA - nktlr-89-00042)
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