Australischer Politiker wird wegen Amtseid auf Koran angefeindet
KNA 02.07.2013
Canberra (KNA) Der Amtseid des ersten muslimischen Kabinettsmitglieds in Australien auf den Ko-ran hat kontroverse Reaktionen ausgelöst. Über Facebook habe er ätzende und fanatische Kommen-tare erhalten, sagte der neue parlamentarische Staatssekretär Ed Husic laut australischen Medien (Dienstag). Attacken in sozialen Netzwerken gehörten jedoch zur Demokratie, so der 33-jährige Poli-tiker der Labour-Partei. Man müsse "wegen grober Worte aus dunklen Ecken nicht gleich aufsprin-gen".
Husic, in Australien geborener Sohn bosnischer Einwanderer und der erste Muslim in einer australi-schen Regierung, war am Montag als parlamentarischer Staatssekretär von Premierminister Kevin Rudd mit besonderer Zuständigkeit für das Internet vereidigt worden. Er benutzte dazu eine Koran-ausgabe seines Vaters. "Ich konnte meinen Eid nicht auf die Bibel ablegen und wollte keine Versicherung an Eides statt abgeben", sagte Husic. "Ich bin so, wie ich bin, und habe mich geradeheraus entschieden."
In den teils anonymen Kommentaren hieß es laut Medienberichten unter anderem, es sei "widerlich", dass Husic für den Amtseid "das gleiche Buch wie die Terroristen von Al Kaida" benutze. Unterstüt-zung erhielt Husic hingegen von dem katholischen Oppositionsführer Tony Abbott. "Ich respektiere seine Entscheidung und finde, das australische Volk solle das auch tun", sagte Abbott.
(KNA - nkrkm-89-00080)
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