Zeitung: Leipziger Pfarrer Wolff von Moschee-Gegnern bedroht
KNA 18.11.2013
Leipzig (KNA) Der Pfarrer der evangelischen Leipziger Thomaskirche, Christian Wolff, erhält zahlreiche Drohungen von Moscheegegnern. "Man darf sich keinen Illusionen hingeben, dass die Urheber ausschließlich bekennende Rechtsradikale sind", sagte Wolff der "Bild"-Zeitung (Montag). Vor vier Wochen hatte der Geistliche sich in einem Offenen Brief befürwortend für die umstrittenen Moscheebau-Pläne in Leipzig-Gohlis eingesetzt. Seitdem erhalte er Beleidigungen, offene Drohungen und Schmähmails.
Wolf betonte: "Angst macht man mir damit nicht, aber jeder sollte wissen, in welche Richtung sich die Diskussion um die Pläne der Ahmadiyya-Gemeinde gerade entwickeln." Noch habe er die Täter nicht angezeigt. In der Nacht zu Freitag hatten Unbekannte einen Anschlag auf das Baugrundstück verübt und dort fünf blutige Schweineköpfe auf Holzpflöcken aufgespießt.
In Leipzig will die Religionsgemeinschaft der Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) eine Moschee mit zwei Zierminaretten für bis zu 100 Gläubige errichten. Es wäre nach Berlin der zweite Moschee-Neubau in Ostdeutschland. Leipzigs Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau (Grüne) hatte Mitte Oktober für die Bauvoranfrage "grünes Licht" signalisiert. Allerdings formieren sich inzwischen verstärkt Proteste. Die neu gegründete Bürgerinitiative "Gohlis sagt nein" etwa startete eine Online-Petition gegen die Moscheebau-Pläne.
(KNA - nllls-89-00028)
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