Syrische Islamgelehrte erlauben Enteignung von Nichtmuslimen
KNA 26.09.2013
Vatikanstadt (KNA) In Syrien haben islamische Rechtsgelehrte dazu aufgerufen, das Eigentum von Nichtmuslimen zu beschlagnahmen. In Duma, einem Vorort von Damaskus, erließen den Rebellen nahestehende Muftis laut Informationen des vatikanischen Pressedienstes Fides (Donnerstag) eine Fatwa, wonach Sunniten die Güter und Immobilien enteignen dürfen.
Das von 36 Rechtsgelehrten unterzeichnete Dokument, das Fides vorliegt, richtet sich gegen Christen, Drusen, Alawiten und andere Minderheiten, die sich "nicht zur sunnitischen Religion des Propheten bekennen". Es ruft auch dazu auf, jede Art von Beziehung zu Syrern abzubrechen, "die die Revolution verraten oder im Stich gelassen haben".
Das beschlagnahmte Eigentum soll teils für den Kauf von Waffen verwendet werden, teils Waisen, Armen und Angehörigen von "Märtyrern" zugutekommen. "Wir fordern unser Volk dazu auf, an unseren islamischen Traditionen festzuhalten und das Haus Gottes regelmäßig zu besuchen, damit wir unsere Seele und unsere Gesellschaft schützen", heißt es in der Fatwa.
Vertreter verschiedener christlicher Kirchen äußerten sich laut Fides bedauernd. Sie befürchteten, das Schreiben werde zu noch mehr religiöser Gewalt führen.
(KNA - nktmq-89-00085)
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