"Neue Qualität der Gewalt gegen Minderheiten in Pakistan"
KNA 24.09.2013
Aachen (KNA) Nach dem Anschlag auf eine Kirche in Pakistan mit 75 Toten sieht das Internationale Katholische Missionswerk missio eine neue Qualität der Gewalt gegen religiöse Minderheiten in dem Land. "Christen und andere religiöse Minderheiten in Pakistan sind zwar in der Vergangenheit schon Opfer von Angriffen geworden, Kirchen und Gottesdienste sind davon aber bisher weitgehend verschont geblieben", erklärte missio-Präsident Klaus Krämer am Dienstag in Aachen. "Es hat auch ein solches Ausmaß an Toten und Verletzten bisher nicht gegeben."
Am vergangenen Wochenende waren bei einem Anschlag auf eine anglikanische Kirche in Peshawar mindestens 75 Menschen getötet worden. "Es bereitet uns Sorge, dass Christen jetzt anscheinend nicht mehr ohne Angst Gottesdienst feiern können. Damit wird christliches Leben in Pakistan noch schwieriger, als es bisher schon war“, fügte Krämer hinzu. Die pakistanische Regierung müsse alles dafür tun, religiöse Minderheiten zu schützen. Die Bewachung von Kirchen durch Sicherheitskräfte sei in der angespannten Lage ein wichtiges Element. Noch wichtiger aber sei die Arbeit für einen dauerhaften Religionsfrieden und Harmonie zwischen den Glaubensgruppen. In diesem Zusammenhang forderte der Geistliche die Abschaffung der Blasphemiegesetze und die Reformierung des Schulunterrichts mit Blick auf die Darstellung der Religionen in Pakistan.
missio Aachen startet am 7. Oktober eine "Aktion Lebenszeichen", um in Deutschland spirituelle Solidarität mit bedrängten Christen in aller Welt zu organisieren. Das Hilfswerk stellt interessierten Gruppen Aktionsmaterial, Infoflyer und Liturgische Hilfen zur Verfügung, mit denen sie Gottesdienste oder andere öffentliche Veranstaltungen organisieren können, in denen am Beispiel des Schicksals bedrängter Christen aus Pakistan, Ägypten, Nigeria und Indonesien auf Verletzungen des Menschenrechts der Religionsfreiheit weltweit hingewiesen wird.
(KNA - nktmo-89-00031)
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