Jakarta: Präsident verurteilt Gewalt gegen Minderheitsreligionen
KNA 16.08.2013
Jakarta (KNA) In einer Rede vor dem indonesischen Unabhängigkeitstag hat Präsident Susilo Bambang Yudhoyono die zunehmende Gewalt gegen religiöse Minderheiten verurteilt. "Es gibt keine Rechtfertigung dafür, dass einzelne oder Gruppen ihren Glauben anderen aufzwingen wollen. Und ganz bestimmt nicht durch Drohungen, Einschüchterungen oder Gewalt", sagte Yudhoyono laut Berichten indonesischer Medien vom Freitag. Die Indonesier erinnerte er daran, dass der Staat voll und ganz die Rechte von Minderheitsgruppen garantiere.
In den vergangenen Jahren hat in Indonesien die Gewalt gegen religiöse Minderheiten durch radikale Muslime massiv zugenommen. Besonders betroffen sind Christen sowie Anhänger der islamischen Glaubensrichtungen der Schia und Ahmadiya. Erst vor wenigen Tagen hatte sich Religionsminister Suryadharma Ali für eine Zwangskonvertierung von Schiiten zum sunnitischen Islam ausgesprochen, dem die Mehrheit der indonesischen Muslime angehören. Vertreter der Minderheitsreligionen haben Präsident Yudhoyono mehrfach vorgeworfen, die radikalen Muslime gewähren zu lassen.
Hauptakteur bei der Gewalt gegen religiöse Minderheiten ist die einflussreiche Islamische Verteidigungsfront (FPI). Die FPI genießt die Unterstützung von Teilen der Polizei und der konservativ-islamischen Politklasse. Seit dem jüngsten Gewaltakt der FPI in dem Lamongan in Ostajava mehren sich jedoch auch aus konservativen Reihen die Stimmen, die ein Verbot der FPI fordern. Mehr als 40 FPI-Mitglieder hatten in der vergangenen Woche in Lamongan einen Mann niedergestochen, Häuser verwüstet und Mopeds in Brand gesteckt. Grund für die Ausschreitungen war laut indonesischen Medien, dass einige Dorfbewohner die Ehefrau des örtlichen FPI-Chefs nicht mit Respekt behandelt haben sollen.
(KNA - nkslq-89-00071)
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