Vatikan und islamisches Dialogforum verurteilen Krieg in Syrien
KNA 26.06.2013
Vatikanstadt (KNA) Der Vatikan und eine internationale islamische Dialoggruppe haben gemeinsam ein sofortiges Ende des Bürgerkriegs in Syrien gefordert. "Wir verurteilen scharf, was in Syrien passiert", heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung des päpstlichen Dialogrates und des "Internationalen Islamischen Forums für Dialog". Die Tötung so vieler Unschuldiger sei ein Angriff gegen den geheiligten Charakter und die Würde des menschlichen Lebens. "Daher fordern wir von den regionalen und internationalen Organisationen, alles irgend Mögliche zu tun, um gemäß dem Völkerrecht das Blutvergießen zu beenden."
Die in Englisch und Arabisch veröffentlichte Erklärung folgt auf ein römisches Treffen vor einer Woche mit dem Titel "Gläubige in Konfrontation mit Materialismus und Säkularismus in der Gesellschaft". Darin betonen beide Seiten die gemeinsame Verantwortung von Christen und Muslimen für Frieden und Gerechtigkeit. Wörtlich heißt es: "Die Welt von heute ist mit vielen Arten von Krisen konfrontiert. Wir erkennen unsere gemeinsame Verantwortung, als Gottglaubende alles nur Mögliche zu tun, um verwundbare Menschen in dieser Zeit zu schützen." Zudem litten viele Menschen heutzutage unter dem Verlust spiritueller und religiöser Wurzeln. "Dieses Phänomen schwächt die innere und moralische Dimension des Einzelnen wie der Gesellschaft." Christentum und Islam hätten die Aufgabe, die in sich unteilbaren Sphären des Materiellen und des Spirituellen miteinander in Einklang zu bringen.
Erfreut zeigten sich die Teilnehmer über den Empfang durch Papst Franziskus am vergangenen Mittwoch. Er habe sie ermutigt, den Weg eines respektvollen und fruchtbaren Dialogs im Interesse von Frieden und Wohlstand auf der Welt weiterzugehen. Das "Islamisch-Katholische Verbindungskomitee" mit den beiden jeweils zwölf Mitglieder starken Delegationen tagte unter Leitung von Dialograts-Präsident Kardinal Jean-Louis Tauran und des saudischen Gelehrten Hamid bin Ahmad Al-Rifaie bereits zum 19. Mal. Das nächste Treffen soll im marokkanischen Tatwan stattfinden.
(KNA - nkqmq-89-00061)
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