Muslime und Christen rufen zum Ende des Ramadan zu Respekt auf
KNA 07.08.2013
Bonn (KNA) Zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan haben Vertreter des islamischen und des christlichen Glaubens zu mehr Respekt aufgerufen. Papst Franziskus hatte bereits vergangenen Freitag in einer persönlichen Grußbotschaft zum Ende des Ramadan eine engere Zusammenarbeit zwischen Christen und Muslimen angemahnt. Beide Religionsgemeinschaften hätten in ihren familiären und sozialen Werten "gewisse Parallelen", betonte der Papst. Muslimische Verbände bekräftigten am Mittwoch die Bedeutung religiöser Feste, so auch des Ramadan, für gesellschaftliche Wertevermittlung.
Der Vorsitzende des türkischen DITIB-Dachverbands, Izzet Er, betonte am Mittwoch in Köln, dass religiöse Feste Verantwortung in der Gesellschaft, gegenseitige Hilfe und Solidarität förderten. "Sie stärken uns in unseren Werten und sorgen so für Einheit und Zusammenhalt, für Gemeinsamkeit, Liebe und Respekt", so Er. Sie etablierten in der Gesellschaft nicht nur Verantwortung für gegenseitige Hilfe und Solidarität, sondern wirkten auch als "gesellschaftlicher Kitt und heilen die Wunden".
Mit dem Ende des Ramadan beginnt am Donnerstag das dreitägige Fest des Fastenbrechens. "Das Fest ist dafür da, um Freundschaften zu festigen, sich gegenseitig zu besuchen, Kinder zu beschenken und Armen und Bedürftigen zu helfen", sagte der Sprecher des Koordinationsrates der Muslime in Deutschland (KRM), Ayman Mazyek. Traditionell gingen Muslime beim Fest des Fastenbrechens frühmorgens zum Gottesdienst in die Moschee, um anschließend Freunde und Familie zu besuchen.
Der Vorsitzende des Islamrats für Deutschland, Ali Kizilkaya, zog am Mittwoch in Köln eine positive Bilanz des Fastenmonats. Die zahlreichen Empfänge und abendlichen Veranstaltungen zum Fastenbrechen hätten das Verhältnis von Muslimen zur Mehrheitsgesellschaft verbessert. Kizilkaya äußerte den Wunsch, dass die Muslime auch über den Ramadan hinaus von diesen Erfahrungen Gebrauch machten. Bundespräsident Joachim Gauck lobte am Mittwoch in Berlin, dass das Fest des Fastenbrechens inzwischen ein "sichtbarer Ausdruck von Religionsfreiheit und kultureller Vielfalt in unserem Land" geworden sei. Er sei froh darüber, so Gauck, dass das Zusammenleben von Menschen unterschiedlichen Glaubens und mit unterschiedlichen Bräuchen und Riten immer selbstverständlicher werde.
(KNA - nkskr-89-00110)
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