Jesuiten: Christen und Muslime helfen in Syrien gemeinsam
KNA 07.06.2013
Rom (KNA) Christen und Muslime arbeiten nach Angaben des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes (JRS) bei der Hilfe für die Bürgerkriegsopfer in Syrien eng zusammen. Die Hälfte der rund 600 Mitarbeiter im Land seien Muslime, sagte der Direktor von JRS international, Pater Peter Balleis, am Freitag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Rom. Zudem gebe es eine enge Kooperation mit islamischen Stellen in Damaskus und Aleppo. Balleis begrüßte die jüngste Klarstellung von Papst Franziskus, dass katholische Hilfswerke ihre Unterstützung den Betroffenen unabhängig von ihrer religiösen oder ethnischen Zugehörigkeit gewähren sollten. Damit sei eine Debatte beendet, so der JRS-Direktor.
Bis Donnerstag hatten 20 katholische Werke im Vatikan über ihre Arbeit in Syrien beraten. Einig seien sich die Vertreter darüber gewesen, dass Waffenlieferungen in jedem Fall abzulehnen seien: "Das würde die Situation nur weiter verschlimmern", unterstrich Balleis. Nach seinen Angaben arbeiten die katholischen Organisationen sowohl in den Rebellengebieten als auch im Einflussbereich des Assad-Regimes: "Aus dem politischen Konflikt halten wir uns ganz heraus." Insgesamt versorgt der JRS den Angaben zufolge rund 100.000 Notleidende im Land.
(KNA - nkqkr-89-00085)
Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.