Symposium in Israel befasst sich mit Armeedienst von Christen
KNA 16.09.2013
Jerusalem (KNA) Initiativen israelischer Christen zur Förderung des Christenanteils in Armee und Zivildienst sind das Thema eines Symposiums am 23. September in Jerusalem. Zu den Rednern der Veranstaltung mit dem Titel "Befreiungsschlag israelischer Christen?" gehören der Sprecher des 2012 gegründeten christlichen Offiziersforum, Shadi Haloul, sowie der griechisch-orthodoxe Priester Gabriel Nadaf aus Nazareth, einer der Verfechter des Wehrdienstes christlicher Israelis, wie das israelische Regierungspressebüro am Montag mitteilte.
Organisiert wird das Symposium vom "Liaison Committee", einem 2010 von dem B'nai-B'rith-Weltzentrum in Jerusalem und der "Ecumenical Theological Research Fraternity" gegründeten jüdisch-christlichen Forum.
Arabisch-christliche Israelis sind nach derzeitiger Gesetzeslage nicht zum Militärdienst in der israelischen Armee verpflichtet. Mit Verweis auf den Wunsch auf volle Integration und die Übernahme von Bürgerpflichten haben sich im vergangenen Jahr vermehrt junge Christen freiwillig zum Militär- oder Zivildienst gemeldet. Die zuständigen Stellen gaben an, die Zahl christlicher Rekruten sei von 35 auf 100 gestiegen; 500 junge Christen leisteten Zivildienst.
Die Kirchen und viele palästinensische Christen sehen die Beteiligung von Christen in der israelischen Armee problematisch. Der frühere Jerusalemer Patriarch Michel Sabbah kritisierte in seiner Funktion als Vorsitzender der "Justitia et Pax"-Kommission der Bischöfe im Heiligen Land die israelische Armee als "Aggressionsarmee", deren Dienst die Fortführung der Besatzung Palästinas und der Idee Israels als jüdischer Nationalstaat sei. Auch die palästinensisch-christliche Initiative "Kairos-Palästina" verurteilte die Rekrutierung von arabischen Christen durch die "Besatzerarmee" als unmoralisch und schädlich für die "palästinensisch-christliche Identität".
(KNA - nktlq-89-00123)
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