Orthopädischer Gebetsteppich für Muslime achtet religiöse Regeln
KNA 02.08.2013
Frankfurt (KNA) Die Umgestaltung von religiösen Gebrauchsgegenständen ist dem Erfinder des orthopädischen Gebetsteppichs, Adnan Pirisan, zufolge ein schwieriges Unterfangen. "Man muss bestimmte Regeln beachten. Man kann nicht einfach einen Teppich nehmen und den komplett mit Schaumstoff füllen", sagte der gläubige Muslim der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitag). Vor Gott sei man Untertan und dürfe ihn nicht von einem "höheren Platz" aus anbeten. Sein orthopädischer Gebetsteppich sehe traditionell aus und sei lediglich dort, wo der Körper Kontakt mit dem Boden habe, mit einem speziellen Material gepolstert. Ein Oberimam in der Türkei habe keine Einwände gegen seine Spezialanfertigung gehabt, so Pirisan.
Auf die Idee kam der Erfinder, der im schleswigholsteinischen Schwentinental lebt, vor vier Jahren während des Fastenmonats Ramadan. "Wissen Sie, Muslime beten in der Regel fünfmal am Tag, das heißt vierzigmal hinknien, und das jeweils 15 bis 20 Sekunden lang", erklärt Pirisan. Das sei für die Gelenke anstrengend. Mittlerweile verkaufe er 3.000 orthopädische Gebetsteppiche im Jahr. Seine Geschäftsidee auch auf andere Religionen auszuweiten, sei durchaus möglich. "Ich würde jedem Menschen das Beten erleichtern, wenn ich könnte, egal ob muslimisch, evangelisch oder katholisch."
(KNA - nkskm-89-00017)
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