Mazyek: Begriff "christlich-jüdisches Abendland" ist irreführend
KNA 18.09.2013
Berlin (KNA) Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, hält den Begriff "christlich-jüdisches Abendland" für wenig hilfreich. Mit der Wortwahl würde das Judentum unzulässigerweise vereinnahmt und der Islam ausgeschlossen, so Mazyek am Mittwoch in Berlin. Für die Integration und die Beteiligung der Muslime am gesellschaftlichen Leben aber brauche es eine offene und einladende Haltung. Zugleich betonte Mazyek die Gemeinsamkeiten der drei Weltreligionen. Sie alle hätten ihre Wurzeln im Morgenland.
Zusammen mit dem Deutschen Kulturrat hat der Zentralrat der Muslime einen Sammelband zur religiösen und kulturellen Bedeutung des Islam für Deutschland vorgelegt. Autoren der rund 400 Seiten starken Schrift sind unter anderen der Theologe Friedrich Wilhelm Graf und der Politologe Herfried Münkler sowie die Politiker Claudia Roth (Grüne) und Monika Grütters (CDU).
Für den Kulturrat gehöre die Beschäftigung mit den Religionen zu seinen wichtigen Aufgaben, sagte Geschäftsführer Olaf Zimmermann. "Kulturelle und religiöse Bildung gehören zusammen", erklärte er vor Journalisten. Er kündigte an, dass seine Institution nach Christentum und Islam sich im kommenden Jahr verstärkt mit dem Judentum befassen wolle.
(KNA - nktls-89-00065)
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