Zeitung: 180 Boko-Haram-Kämpfer getötet
KNA 10.10.2013
Lagos (KNA) Im Norden Nigerias sowie im Nachbarland Kamerun sollen in den vergangenen Tagen 180 Mitglieder der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram getötet worden sein. Das berichtet die Tageszeitung "The Punch" (Donnerstag) unter Berufung auf Militärquellen. Verantwortlich für die Tötungen sollen Soldaten aus Kamerun gewesen sein. Dorthin hatten sich in den vergangenen Monaten viele Kämpfer zurückgezogen.
Grund dafür ist offenbar der anhaltende Ausnahmezustand in den drei nordnigerianischen Bundesstaaten Borno, Yobe und Adamawa, der seit Mai gilt. Er soll dem nigerianischen Militär ermöglichen, Einsätze gegen die Terrorgruppe effektiver ausführen zu können. Kritiker warnten, die Gefahr werde damit nur verlagert. Die Anhänger von Boko Haram ließen sich so in anderen Regionen Nigerias sowie der angrenzenden Nachbarländer nieder.
Trotz des Militärschlags wartet man in Nigeria auch auf den Abschlussbericht des sogenannten Amnesty-Komitees. Es soll spätestens an diesem Freitag veröffentlicht werden. Ziel des Komitees war es, Boko Haram zu einem Dialog mit dem nigerianischen Staat aufzufordern. Bislang hatte die angebliche Führungsriege der Terrororganisation diesen immer wieder abgelehnt.
Boko Haram gründete sich vermutlich im Jahr 2001. Die Gruppierung, deren Name übersetzt "Westliche Bildung ist Sünde" bedeutet, will in Nigeria flächendeckend das islamische Recht, die Scharia, einführen und kämpft gegen westliche Strukturen. Dabei wurden in den vergangenen Jahren mehrere tausend Menschen getötet. In den vergangenen Wochen machten Boko-Haram-Anhänger vermehrt Jagd auf Schulen.
Mit 160 Millionen Einwohnern ist das multiethnische Nigeria der bevölkerungsreichste Staat Afrikas. Im Norden des Landes leben überwiegend Muslime, der Süden ist vorwiegend christlich geprägt.
(KNA - nlklk-89-00076)
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