EU betont bei Ägypten-Treffen Wert der Religionsfreiheit
KNA 22.08.2013
Brüssel/Berlin (KNA) Die EU-Außenminister haben die Gewalt in Ägypten gegen religiöse Minderheiten verurteilt und Religionsfreiheit eingefordert. Die EU verurteilte terroristische Anschläge auf Kirchen, insbesondere koptische Kirchen, und Moscheen, sagte die Außenbeauftragte Catherine Ashton nach dem Treffen der Außenminister am Mittwoch in Brüssel. Die EU setze sich vehement für Religionsfreiheit ein. Niemand dürfe wegen seines Glaubens angegriffen werden, so Ashton. Die Gewalt müsse ein Ende haben.
Darüber hinaus betonte Ashton die Bedeutung Ägyptens für Europa und legte zugleich fest, dass die EU bereit sei, das Land weiter zu unterstützen. "Der Fokus unserer Arbeit liegt auf der Unterstützung der Zivilbevölkerung", so die Außenbeauftragte. Eine Zukunft könne nur bei einer demokratischen Lösung liegen; diese müssten jedoch die Ägypter vorrangig selbst im Dialog miteinander finden. EU-Länder hätten sich zudem entschlossen, den Export von Waffen und Ausrüstung für Sicherheitskräfte einzustellen. Das jedoch sei die Entscheidung der Mitgliedstaaten, betonte Ashton.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hatte bereits vor dem Treffen mitgeteilt, dass das Thema Religionsfreiheit bei den Gesprächen eine wichtige Rolle spielen werde. Es gehe nicht darum, dass die EU für eine bestimmte Position Partei ergreife, zitierte Regierungssprecher Steffen Seibert Westerwelle. "Wir treten für unsere Werte ein", so Westerwelle weiter. Es solle ein Transformationsprozess in Richtung Rechtsstaatlichkeit und Demokratie unterstützt werden. Dazu gehörten auch die Religionsfreiheit und der Schutz der Christen in dem Land.
Unterdessen kritisierte die SPD-Fraktion die Gewalt gegen Christen in Ägypten scharf und forderte die Bundesregierung zum Handeln auf. Glaubens- und Religionsfreiheit müssten überall auf der Welt gelten, erklärte die Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften der SPD-Bundestagsfraktion, Kerstin Griese. Die Bundesregierung müsse endlich aktiv und unmissverständlich Stellung gegen die Übergriffe auf die dortigen Christen beziehen. Griese betonte, das friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen müsse sowohl in Deutschland als auch in Ägypten gewährleistet sein. Sie befürchte, dass es zu einem Exodus der koptischen Minderheit kommen werde, wenn die Diskriminierung weitergehe und die Perspektiven für ein friedliches Praktizieren des christlichen Glaubens weiter schwänden. Schon jetzt hätten Tausende Christen Ägypten verlassen.
(KNA - nksml-89-00112)
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