"Türkische Staatspropaganda an deutschen Schulen stoppen"

KNA 13.05.2013
Der Zentralrat der Armenier in Deutschland (ZAD) fordert, an deutschen Schulen verwendete Lehrbücher aus der Türkei sofort zu stoppen. "Türkische Staatspropaganda" habe im deutschen Bildungssystem nichts zu suchen, erklärte der ZAD am Sonntag in Frankfurt. Nach seinen Angaben stellen die türkischen Konsulate in Deutschland den Schulen Bücher zur Verfügung, "die eindeutig nationalistisch sind, die Geschichte verfälschen und nicht-türkische Ethnien diskriminieren".
Integration, so der ZAD-Vorsitzende Azat Ordukhanyan, könne nicht funktionieren, "wenn wir unseren Kindern falschen Stolz auf die Geschichte unseres Herkunftslandes einimpfen und sie zugleich gegen Menschen anderer Herkunft oder anderen Glaubens aufhetzen". Das NRW-Schulministerium erklärte in der vergangenen Woche, es nehme entsprechende Vorwürfe "sehr ernst". Das Ministerium prüfe derzeit, ob die vom türkischen Erziehungsministerium herausgegebenen Lehrbücher "nationalistisch und diskriminierend" seien, so eine Sprecherin.
Zuvor hatte die Gewerkschaft Erziehung und Bildung (GEW) kritisiert, dass über die türkischen Konsulate in NRW kostenlos Unterrichtsmaterialien verteilt würden, in denen beispielsweise die Unterordnung des Einzelnen unter den Staat verlangt werde. Zudem würden in den Büchern geschichtliche Zusammenhange falsch dargestellt und "Volksgruppen in der Türkei diskriminiert". Dagegen verteidigte das türkische Konsulat in Düsseldorf den Vertrieb des Schulbuchs "Türkce ve türk Kültürü" (Türkisch und die türkische Kultur).
(KNA - nkplm-89-00029)

Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.