Islamische Staaten verurteilen Bombenanschlag in Beirut
KNA 09.07.2013
Dschidda (KNA) Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) hat den Bombenanschlag in Beirut verurteilt. Angriffe auf unschuldige Zivilisten seien nie zu rechtfertigen, erklärte Generalsekretär Ekmeleddin Ihsanoglu am Dienstag am Sitz des Verbandes 57 islamischer Staaten im saudischen Dschidda. Die OIC lehne Akte von Terrorismus und Extremismus ab. Zugleich rief Ihsanoglu die politischen Parteien im Libanon zur Zusammenarbeit auf. Die Rückkehr zum nationalen Dialog sei der einzige Weg, um die Probleme des Landes zu lösen.
In dem vor allem von schiitischen Muslimen bewohnten Stadtteil Beir al-Abed im Süden der libanesischen Hauptstadt war am Dienstagvormittag eine Autobombe detoniert. Nationale Medien machten zunächst widersprüchliche Angaben über mögliche Todesopfer. Laut einer ersten Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur NNA kamen mehrere Menschen ums Leben, der Online-Dienst "Now Lebanon" berichtete unter Berufung auf das Rote Kreuz, 37 Personen seien mit teils leichten Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert worden.
Beim Eintreffen von Innenminister Marwan Charbel am Unglücksort kam es laut "Now Lebanon" zu Protesten. Eine Person sei verletzt worden, als Sicherheitskräfte Schüsse abgegeben hätten, um die Menge zu vertreiben. Charbel sagte dem Internetportal zufolge, der Anschlag solle Spannungen zwischen Sunniten und Schiiten im Libanon anheizen.
Nach den Berichten detonierte ein Sprengsatz auf dem Parkplatz nahe eines islamischen Zentrums. Der Stadtteil gilt als Standort der schiitischen Hisbollah. Milizen dieser Gruppierung kämpfen als Unterstützer für Präsident Baschar al-Assad im benachbarten Syrien.
(KNA - nkrkt-89-00050)
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