Malaysia: Appell gegen Rassismus und Christenfeindlichkeit
KNA 27.08.2013
Kuala Lumpur (KNA) Zum Widerstand gegen "Rassisten und religiöse Chauvinisten" ruft der Dachverband der Kirchen in Malaysia (CFM) auf. "Wir müssen aktiv all jenen widerstehen, die um des politischen Vorteils willen Rasse und Religion zur Erzeugung von Furcht und Hass gegen andere benutzen", heißt es in einem am Montag veröffentlichten Aufruf zum 56. Unabhängigkeitstag des Landes (31. August) an "alle friedlichen und friedliebenden Malaysier".
Seit ihrer Beinahe-Niederlage bei der Parlamentswahl Anfang Mai hat die Regierungspartei UMNO als Sachwalterin der muslimisch-malaiischen Bevölkerungsmehrheit ihre Politik gegen ethnische und religiöse Minderheiten verschärft. Insbesondere malaysische Chinesen und Christen werden als Gefahr für die innere Sicherheit und den Islam dargestellt. Unterstützt wird die UMNO von der parteieigenen Tageszeitung "Utusan Malaysia" sowie rechtsgerichteten islamischen Gruppierungen.
Im Zentrum steht ein Streit um den Gebrauch des Wortes "Allah". Das Innenministerium verbot der katholischen Wochenzeitschrift "The Herald" die Übersetzung von Gott in ihrer malaiischen Ausgabe mit dem arabischen Wort "Allah". Voraussichtlich im September beginnt in Kuala Lumpur das Berufungsverfahren in dem sogenannten Allah-Fall. Malaysia ist ein multiethnisches und multireligiöses Land. Laut Verfassung ist der Islam die offizielle Religion; ethnische Malaien werden von Geburt an automatisch als Muslime geführt. Insgesamt sind 60 Prozent der 28 Millionen Malaysier Muslime.
(KNA - nksmq-89-00097)
Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.