Türkischer Verband DITIB dringt auf doppelte Staatsbürgerschaft
KNA 14.11.2013
Köln (KNA) Die "Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religionen" (DITIB) dringt darauf, die doppelte Staatsbürgerschaft in Deutschland einzuführen und die Optionspflicht abzuschaffen. Sie lehnte am Donnerstag in Köln auch alle Modelle ab, die die Entscheidungsfrist etwa auf das 30. Lebensjahr oder die dritte Einwanderungsgeneration verlängern könnte. Die DITIB ist ein bundesweiter Dachverband der türkisch-islamischen Moscheegemeinden; sie steht unter der Leitung des staatlichen Präsidiums für Religiöse Angelegenheiten der Türkei.
Die derzeit in Deutschland gültige Optionspflicht verpflichtet junge Deutsche mit einem zweiten Pass, sich bis zum Alter von 23 Jahren für eine einzige Staatsbürgerschaft zu entscheiden. In den vergangenen Tagen hatten Politiker alternative Modelle vorgeschlagen, etwa einen "Doppelpass mit Generationenschnitt" oder "eine ruhende und eine aktive Staatsbürgerschaft".
"Eine Staatsbürgerschaft ist als Teil der individuellen Lebensgeschichte etwas, was nicht wie eine beliebige Vereinsmitgliedschaft gewechselt werden kann, zur Option gestellt werden sollte oder gar wie vorgeschlagen ruhen kann", erklärte die DITIB. Sie hielt den Gegnern der doppelten Staatsbürgerschaft vor, aus Angst vor einer dauerhaften türkischen Parallelgesellschaft in Deutschland die Integration von Migranten zu verhindern.
(KNA - nlllo-89-00087)
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