Sri Lanka: Moschee wird nach Angriff geschlossen
KNA 12.08.2013
Rom (KNA) Nach Angriffen auf eine Moschee wollen die Behörden in Sri Lanka das islamische Gotteshaus geschlossen halten. Das bestätigten offizielle Stellen in Colombo am Montag, wie der römische Pressedienst Asianews berichtet. Stattdessen soll für die islamische Gemeinde ein alternatives Gebäude in der Hauptstadt gefunden werden. Der nun geschlossene Bau war ohnehin nur übergangsweise genutzt worden, da die alte Moschee in Colombo renoviert wird.
Am Wochenende hatte eine aufgebrachte Menge, darunter buddhistische Mönche, die Moschee und muslimische Gläubige mit Steinen beworfen. Rund ein Dutzend Personen wurden den Angaben zufolge verletzt. Die Angreifer wollten verhindern, dass Muslime Gottesdienste in ihrem Viertel abhalten. Die Polizei habe lediglich die beiden Gruppen getrennt, aber keine Gewalttäter verhaftet, kritisierte der Muslimrat von Sri Lanka laut dem Bericht. Der Rat sprach von einer Verletzung der Menschenrechte.
Nach einem Treffen von buddhistischen und islamischen Repräsentanten und Regierungsvertretern am Montag wurde nun entschieden, ein anderes Gebäude zu suchen. Die USA forderten nach den blutigen Krawallen eine Bestrafung der Täter. "Einen Gebetsort anzugreifen, sollte niemals erlaubt sein", heißt es in der Mitteilung der US-Botschaft in Colombo. Die Tätern müssten eine gerechte Strafe erhalten; die Gewalt müsse ein Ende finden: "Alle Menschen in Sri Lanka sollten das Recht haben, die Religion ihrer Wahl auszuüben."
In dem südasiatischen Inselstaat sind rund 70 Prozent der Bevölkerung Buddhisten, rund 12 Prozent Hindus und knapp 10 Prozent Muslime. Eine Minderheit von 7 Prozent sind Christen.
(KNA - nkslm-89-00172)
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