Meisner: Entchristlichung des Nahen Ostens ist "Weltkatastrophe"
KNA 07.10.2013
Köln (KNA) Die katholische Kirche in Deutschland hat zur Solidarität mit den Christen im Nahen Osten aufgerufen. Dort gebe es "Wirbelstürme von Aggressionen mit Tod und Vertreibung vieler Menschen, insbesondere vieler Christen", sagte der Kölner Kardinal Joachim Meisner am Sonntag im Kölner Dom. Der Nahe Osten, dessen Ureinwohner Christen gewesen seien, drohe zu einer christenlosen Region zu werden. Dies sei "eine Weltkatastrophe", so der Kölner Erzbischof. "Hier haben wir heute unsere erste und wichtigste Mission, dass wir mit unseren Möglichkeiten in Wort und Tat nicht fehlen, wo wir nötig sind: In Ägypten, Syrien, Iran, Libanon und den anderen Krisenregionen", sagte Meisner. Er äußerte sich im bundesweiten Auftaktgottesdienst zum "Monat der Weltmission" des Internationalen katholischen Missionswerks missio. Beispielland der diesjährigen Aktion ist Ägypten.
Kurienkardinal Leonardo Sandri rief im Gottesdienst dazu auf, für Frieden und Versöhnung in Ägypten zu beten. Er dankte den Katholiken in Deutschland für ihre Solidarität mit den Christen im Nahen Osten. "Hilfswerke der Kirche sind wie Fenster, die sich weit zum Orient öffnen", sagte der in der Römischen Kurie für den Nahen Osten zuständige Kardinal.
Missio-Präsident Klaus Krämer nannte die Präsenz der Gäste aus dem Nahen Osten während des Monats der Weltmission ein Zeichen der Verbundenheit der Weltkirche und ein Zeugnis für die Bedeutung der Solidarität mit den Christen in Bedrängnis. Diese lebten ihren Glauben vielen Widerständen zum Trotz und seien dabei fröhliche Menschen, "die zeigen, dass der Glaube einen nicht verzagen lässt, sondern dass er Mut gibt zum Leben, dass er unsere Mission ist, unsere Sendung, mit der wir immer wieder zu den Menschen gehen können", so der Prälat.
An dem Gottesdienst nahmen auch der koptisch-katholische Patriarch Ibrahim Isaak Sedrak, der katholisch-koptische Bischof der ägyptischen Diözese Assiut, Kyrillos William, der koptisch-orthodoxe Generalsbischof für Deutschland, Anba Damian, der Abt der Jerusalemer Dormitio-Abtei, Gregory Collins, und der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff teil.
Der Monat der Weltmission steht in diesem Jahr unter dem Motto "Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben". Währenddessen berichten im Rahmen der missio-Aktion elf Gäste aus Ägypten in rund 300 Veranstaltungen in ganz Deutschland von ihrer Arbeit. Höhepunkt und Abschluss der Kampagne ist der Sonntag der Weltmission am 27. Oktober, die größte Solidaritätsaktion der katholischen Kirche weltweit. Das Internationale Katholische Missionswerk missio Aachen unterstützt mit einer Projektsumme von rund 50 Millionen Euro (2012) die Kirche in Afrika, Asien und Ozeanien in der Seelsorge, Ausbildung, Sozialarbeit, kirchlicher Infrastruktur, interreligiösem Dialog und Menschenrechtsarbeit.
(KNA - nlkkq-89-00021)
Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.