Papst bittet um Religionsfreiheit in islamischen Ländern
KNA 26.11.2013
Vatikanstadt (KNA) Papst Franziskus hat um Religionsfreiheit für die Christen in islamischen Ländern gebeten. Auch Muslime genössen in der westlichen Welt Freiheiten, schreibt der in seinem am Dienstag veröffentlichten Lehrschreiben "Evangelii gaudium". Christen müssten islamische Einwanderer "mit Zuneigung und Achtung aufnehmen"; gleichzeitig hoffe er auf eine ebensolche Haltung gegenüber Christen in den Ländern islamischer Tradition. Wörtlich heißt es: "Bitte! Ich ersuche diese Länder demütig darum, in Anbetracht der Freiheit, die die Angehörigen des Islam in den westlichen Ländern genießen, den Christen Freiheit zu gewährleisten, damit sie ihren Gottesdienst feiern und ihren Glauben leben können."
Angesichts von Vorfällen durch gewalttätigen Fundamentalismus müsse "die Zuneigung zu den authentischen Anhängern des Islam" dazu führen, "gehässige Verallgemeinerungen zu vermeiden", schreibt der Papst. Der wahre Islam und eine angemessene Interpretation des Koran stünden jeder Gewalt entgegen.
In seinem Lehrschreiben zum Abschluss des "Jahres des Glaubens" führt Franziskus aus, dass sich die Muslime "zum Glauben Abrahams bekennen und mit uns den einen Gott anbeten, den barmherzigen, der die Menschen am Jüngsten Tag richten wird". Die heiligen Schriften des Islam bewahrten "Teile der christlichen Lehre"; Jesus Christus und Maria seien "Gegenstand tiefer Verehrung". Franziskus würdigte die Gebetspraxis der Muslime und ihren Einsatz für Barmherzigkeit gegenüber den Ärmsten. Ein Dialog mit dem Islam setze freilich eine entsprechende Bildung und Erfahrung der Gesprächspartner voraus.
(KNA - nllmq-89-00044)
Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.