Patriarch aus Damaskus spricht mit Papst über Syrien
KNA 27.09.2013
Vatikanstadt (KNA) Die aktuelle Lage in Syrien, insbesondere die schwierige Situation der Christen stand im Mittelpunkt einer Unterredung von Papst Franziskus mit dem griechisch-orthodoxen Patriarchen von Antiochien, Johannes X. Yazigi. Er habe mit dem Papst über die Leiden der Christen in der Region gesprochen, aber auch über seinen im April bei Aleppo entführten Bruder, sagte er im Anschluss an die Audienz am Freitag in Radio Vatikan. Er habe dem Papst für seine Friedensappelle sowie für den Aufruf zu einem Gebets- und Fasttag für Syrien gedankt. Dies sei eine sehr wichtige Geste gewesen.
Von seinem Bruder, Erzbischof Boulos Yazigi, der vor fünf Monaten in Syrien gemeinsam mit dem syrischen Metropoliten Mar Gregorios Yohanna Ibrahim verschleppt worden war, gebe es weiterhin kein eindeutiges Lebenszeichen, berichtete der Patriarch. "Wir hoffen und beten und bemühen uns auf allen Ebenen um eine Lösung, mit den Regierungen und mit unterschiedlichen Seiten." Bis jetzt gebe es jedoch leider noch keine offizielle oder sichere Information über die beiden. "Wir hoffen, sie sind noch am Leben", sagte der Kirchenführer. Es gebe viele Versprechungen, aber noch keine Resultate. Die Christen in Syrien setzten große Hoffnungen in eine internationale Unterstützung bei der Friedenssuche durch Dialog, unterstrich Johannes X. Das gelte vor allem für Russland aber auch für Europa.
Neben der aktuellen politischen Situation habe er mit dem Papst über Fragen der Ökumene gesprochen, besonders über die Zusammenarbeit zwischen Katholiken und Orthodoxen, sagte der Patriarch. "Wir bemühen uns, alles nur Mögliche gemeinsam in diese Richtung zu tun." Das sei auch wichtig für die künftige Präsenz der Christen im Nahen Osten, von denen viele Syrien und den Libanon verließen. "Wir können einen Nahen Osten ohne Christus nicht akzeptieren", so der Patriarch, der seinen offiziellen Sitz in Damaskus hat, aber zeitweise auch im Libanon lebt. Johannes X. steht seit Dezember 2012 an der Spitze der Kirche mit rund 750.000 Mitgliedern. Die Mehrzahl von ihnen lebt im Libanon und in Syrien, wo sie die größte Christengruppe bilden.
(KNA - nktmr-89-00130)
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