Malaysia erwägt Bewaffnung von Religionspolizisten
KNA 13.11.2013
Kuala Lumpur (KNA) Ein malaysischer Politiker hat sich für eine landesweite Bewaffnung der islamischen Religionspolizei zum Selbstschutz ausgesprochen. Ein entsprechendes Pilotprojekt im Bundesstaat Terengganu solle Vorbildcharakter für ganz Malaysia haben, sagte Ghazali Taib, in der Regionalregierung zuständig für Bildung und Erziehung, laut malaysischen Medien (Mittwoch).
Ein Abgeordneter der Pan-Malaysischen Islamischen Partei, Datuk Raja Kamarul Bahrin Shah Raja Ahmad, widersprach hingegen der Darstellung, es gehe um eine allgemeine Bewaffnung. Lediglich "ein oder zwei höhere Beamte" je Distrikt erhielten die Genehmigung zum Führen von Schusswaffen, sagte der Parlamentarier der Zeitung "Malaysian Insider" (Mittwoch). Sie seien dafür ausgebildet.
Als erster malaysischer Bundesstaat hatte Terengganu die Bewaffnung von islamischen Religionspolizisten beschlossen. Die Regierung zog damit Konsequenzen aus einem Attentat auf einen Mitarbeiter des Ministeriums für Islamangelegenheiten im Bundesstaat Pahang. Der Mann war am Sonntag von Unbekannten vor seinem Haus erschossen worden.
Nach dem Anschlag regte Malaysias Minister für Islamangelegenheiten, Jamil Khir Baharo, eine Bewaffnung der religiösen Aufseher an. Die Opposition sprach sich dagegen aus und verlangte, stattdessen den Ursachen für die "außer Kontrolle geratene Kriminalität" auf den Grund zu gehen. Das Motiv für den Mord an dem Islambeamten in Pahang ist Medienberichten zufolge unklar. Die Polizei schließe einen Zusammenhang mit einem behördlichen Vorgehen gegen die schiitische Minderheit sowie gegen eine islamische Sekte nicht aus.
(KNA - nllln-89-00128)
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