Syrisches Kirchenoberhaupt besucht im September Deutschland
KNA 12.08.2013
Köln (KNA) Der griechisch-orthodoxe Patriarch von Antiochien, Johannes X. Yazigi, will Mitte September nach Deutschland reisen. Geplant sind ein Gottesdienst mit den orthodoxen Bischöfen Deutschlands am 15. September in Köln und ein Empfang für Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche, wie ein Kirchensprecher am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. Ein wichtiges Thema der Gespräche des Patriarchen werde der Bürgerkrieg in Syrien sein, so Erzpriester Elias Esber.
Das Kirchenoberhaupt, das im Februar in der syrischen Hauptstadt Damaskus in sein Amt eingeführt wurde, wird den Angaben zufolge vom 10. bis 16. September die Bundesrepublik besuchen. Sein Bruder, Metropolit Boulos Yazigi, und ein weiterer Bischof wurden im April von Bewaffneten in der Nähe des nordsyrischen Aleppo entführt. Nähere Informationen zu den Geiselnehmern gibt es bis heute nicht.
Zum Patriarchat von Antiochien und dem ganzen Orient gehören Syrien, der Libanon, Iran und Irak. Offizieller Sitz des Patriarchen ist Damaskus. Die Kirche mit arabischer Liturgiesprache zählt nach Schätzungen 750.000 Mitglieder, ein Teil davon in der Diaspora in Europa und Amerika. Im muslimisch geprägten Syrien stellen sie die größte christliche Gruppe. In Deutschland bekennen sich zu der Kirche laut offiziellen Angaben rund 10.000 Menschen.
Der 1955 in der syrischen Hafenstadt Latakia geborene Patriarch Johannes X. Yazigi war im Dezember zum Nachfolger des kurz zuvor verstorbenen Ignatius IV. Hazim gewählt worden. Zuvor war er seit 2008 Metropolit für Europa mit Sitz in Paris. Die geplante Deutschlandreise bildet den Auftakt eines Besuchs seiner alten Diözese. Im Anschluss will der Patriarch laut Kirchenangaben in Frankreich und England Station machen.
(KNA - nkslm-89-00142)
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