Kirchlicher Bericht: 58 christliche Einrichtungen in Ägypten angegriffen
KNA 19.08.2013
Rom (KNA) In Ägypten sind nach einer Aufstellung des vatikanischen Pressedienstes Asianews in den vergangenen Tagen mindestens 58 Kirchen, Klöster und andere christliche Einrichtungen angegriffen worden. Hauptsächlich betroffen sei die Gemeinschaft der Kopten, heißt es in dem am Wochenende in Rom veröffentlichten Bericht. Neun Kirchen, vier Klöster und eine Schule seien beschädigt oder zerstört worden. Vor allem Kirchen in Oberägypten wurden Asianews zufolge zum Ziel von Angriffen der Muslimbrüder. In den Städten Minya, Assiut und Fayum, wo der Anteil der christlichen Bevölkerung besonders hoch ist, waren es demnach 24. In der Hauptstadt Kairo, dem Zentrum der blutigen Zusammenstöße zwischen Sicherheitskräften und Anhängern der Muslimbrüder, wurden nach Angaben des Pressedienstes drei Kirchen und eine Bücherei attackiert und teils niedergebrannt.
(KNA - nksls-89-00010)
Kloster lässt erstmals seit 1.600 Jahren Gottesdienst ausfallen
Kairo (KNA) Ein eineinhalb Jahrtausende altes koptisches Kloster im mittelägyptischen Degla hat erstmals in seiner Geschichte seine Gottesdienste ausfallen lassen. Anhänger des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi hätten den Klosterkomplex mit seinen drei Kirchen angegriffen, sagte der Priester Selwanes Lotfy laut der Online-Zeitung "Egypt Independent" (Montag). "Wir haben im Kloster das erste Mal seit 1.600 Jahren am Sonntag keine Gebete gehalten", zitiert die Zeitung den Geistlichen. Seit Mittwoch sind zahlreiche kirchliche Einrichtungen in Ägypten Ziel von Anschlägen geworden. Nach Angaben kirchlicher Medien verwüsteten mutmaßliche Islamisten rund 60 christliche Gotteshäuser und kirchliche Gebäude oder steckten sie in Brand.
(KNA - nkslt-89-00100)
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